Untergrundprüfung bei der Herstellung von Vollwärmeschutz

Ein ganz wichtiger Faktor für die Beständigkeit eines Vollwärmeschutz (=VWS) ist der richtige Untergrund. Die Platten sollten ja auch lange haften. Der Untergrund muss also unbedingt vor dem Anbringen des Plattenmaterials, auf seine Tragfähigkeit geprüft werden. Dies kann durch Augenschein, Wischprobe, Kratz- und Ritzprobe, Klopfen und/oder Abreißprobe erfolgen.

Wie funktioniert nun so eine Abreißprobe für Vollwärmeschutz?

Auf den bestehenden, alten Putz wird ein Textilglasgitter mit mind. 30 x 30 cm und mit mind. 5mm starken Unterputz (Kleber) eingespachtelt. Wenn sich beim Abreißen nach 5 Tagen nur das Gitter aus dem Unterputz (Kleber) löst, jedoch nicht der bestehende Putzuntergrund, gilt die Probe als positiv bestanden.

Meist ist dies aber nur bei Altbausanierungen notwendig. Durchzuführen bereits vor Beginn der Angebotseinholung, damit im Nachhinein keine Mehrkosten entstehen und die eventuell notwendigen Vorleistungen bereits in der Kostenfindung berücksichtigt werden können.

Übrigens, die Fassade vorher reinigen und mit Tiefengrund einlassen, nicht vergessen.

Untergrund geprüft? Schön!
Wir sollten aber trotzdem nicht gleich mit dem VWS beginnen.

Nein, da uns ein wichtiger Faktor fehlt.

Die Berücksichtigung der Bauphysik

Diese wird in den meisten Fällen völlig unterschätzt. Die sagt uns nämlich, welche Plattenstärken und Materialien für unser Haus am besten geeignet sind. Zu geringe Plattendicke, klar, zu wenig Energieeinsparung und auskühlen des Mauerwerks = Risiko der Schimmelbildung. Die Dämmung wird somit ab absurdum geführt.
Zu große dimensionierte Dämmstärken halte ich auch nicht für wirklich sinnvoll. Auch hinsichtlich der Nebenleistungen (längere Dübel; breitere Fenstersohlbleche, Platzverlust auf Balkone und Loggien etc.)

Wichtig ist, dass auch der Taupunkt (Ausfall von Kondensat) berechnet wird. Der Taupunkt (da wo die warme- mit der kalten Luft zusammentrifft) muss in der Wärmedämmplatte liegen. Nur so kann gewährleistet werden, dass das Mauerwerk nicht durch ausfallende Feuchtigkeit durchnässt wird und durch die Raumtemperatur erwärmt werden kann (Große Speichermasse). Diese warme Luft kann somit wieder in den Raum abgegeben werden. Man nennt dies im Fachchargon, „Konvektionswärme“. Es wird spürbar wärmer und die Wärmeabgabe von der Wandoberfläche verbessert das Wohnklima enorm. Hier liegen eigentlich schon zwei der Grundprinzipien einer Wärmedämmung.

Zu dem verhindert eine wärmere Wandoberfläche im Rauminneren die Bildung von Schimmelsporen. Warme Luft kann Feuchtigkeit sehr gut speichern, kalte hingegen nicht. Trifft nun die warme, sehr feuchte, Luft auf die kalte Oberfläche der Wand, kühlt die Luft aus, die Feuchtigkeit kann nicht mehr gespeichert werden. Es kommt zum Kondensatausfall (siehe Spiegel nach dem Duschen). Genau das passiert auch auf kalten Außenwänden, nur halt über einen längerem Zeitraum. Kalt und nass = Schimmel.

Also sparten Sie nicht am falschen Fleck und investiert ein paar Euro für die genaue Berechnung des Energieausweises. Gerne erarbeite ich mit meinen Partnerunternehmen ein für Ihr Haus optimale Konzept.
Wir wollen doch lange Freude an unserem Haus haben.

Zum Schluss noch ein kurzes Zitat:

Qualität ist kein Zufall, es ist immer das Ergebnis von angestrengtem Denken.

Mehr Infos zu meinen Leistungen finden Sie hier.

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