Dichtungsebene

2. Dichtungsebene beim Einbau von Fensterbänken in WDVS Fassaden

Die größten Fehler bei der Ausführung von Wärmedämmverbundsystemen liegen im Bereich der Fensteranschlüsse. Nicht nur die sichtbaren Leibungsflächen bedürfen einer sorgfältigen Ausführung mittels Anputzleiste. Speziell an den Fenstersohlbänken im Außenbereich zeigen sich bereits nach kurzer Zeit die häufigsten Mängel und Schäden.

Hier ein paar Hinweise zur Ausführung:

Fensterbänke, egal ob aus Stein oder Alu, die vor Beginn der WDVS Arbeiten bereits im Zuge des Fenstereinbaus mitmontiert wurden, sind zwingend zu demontieren. Warum?

Laut den Verarbeitungsrichtlinien Vollwärmeschutz, sind Fenstersohlbänke immer mit einer 2. Dichtungsebene auszuführen. Dies gelingt nicht, wenn das Fenstersohlblech bereits montiert wurde. Im Bereich der Auflagerfläche darf kein Hohlraum vorhanden sein. Hier entsteht Kondensat, das wiederum das WDVS beschädigt. Abhilfe schafft hier ein Dämmkeil mit einer Neigung von 5°. Diesen bieten die meisten Hersteller bereits fix und fertig an. Dadurch wird sowohl das Gefälle, als auch die Wärmedämmung sichergestellt. Auf die Einlage eines vorkomprimierten Fugendichtband darf nicht vergessen werden.

Anbringung der 2. Dichtungsebene:

Die 2. Dichtungsebene kann im Anschluss, wie im übrigen Leibungsbereich mittels armiertem Unterputz inkl. Oberputz, oder oberhalb des armierten Unterputzes mittels geeigneter Dichtschlämme ausgeführt werden. (Anmerk. Ich bevorzuge Unter- und Oberputz) Dadurch wird sichergestellt, dass kein Oberflächenwasser in das Bauwerk eindringen kann.

Viele der Materialhersteller bieten zur Montage des Fenstersohlblechs bereits seitliche Abschlussprofile an. Diese werden seitlich in das System miteingearbeitet und stellen sicher, dass die thermischen Spannungen nicht in das WDVS abgeleitet werden. (Durch die Spannungen entstehen Risse in die das Wasser eindringen kann). Es gibt jedoch verschiedenste Varianten, wie das Fenstersohlblech richtig versetzt wird. Seitlich stumpf mittel Fugenband, oder mittels Gleitabschlussprofilen, je nach Geschmack. Diese Abschlussprofile haben zudem den Vorteil, dass das Gewerkeloch (siehe linkes Bild) auch gleich verschlossen wird.

Das Fenstersohlblech kann mittels Kleberraupen und mechanischer Befestigung an der Fensteranschlussleiste fix montiert werden. Die Kleberraupen sollten eine fertige Höhe von rund 4-5 mm aufweisen, damit das Wasser auch ungehindert nach vorne abrinnen kann. Dies ist besonders wichtig, wenn die Fensterkonstruktion nicht nach außen entwässert 
(Entwässerungsschlitze an der Vorderseite), sondern eine verdeckte Entwässerung nach unten aufweist.( Meist bei Alu Vorsatzschale)

Auch beim Fenstersohlblech gilt: “ Auf das Einlegen eines Fugenbands im Anschluss zur Fensterbankanschlussleiste nicht vergessen!“ Unabhängig vom Material.

Ergänzung:
Linkes Bild: Gewerkeloch im Übergang WDVS- Fensterstock- Fenstersohlblech
Mittleres Bild: 2. Dichtungsebene mittels Dämmkeil- Unterputz- und Dichtschlämme mit Kleberraupen und Dichtband
Rechtes Bild: Fertig montiertes Fenstersohlblech, stumpf montiert inkl. Fugendichtband (Kann zusätzlich noch mit geeignetem Dichtmaterial verschlossen werden.

SH- Schmitzberger Hannes Projektmanagements Foto. SH- Schmitzberger Hannes Projektmanagements Foto.SH- Schmitzberger Hannes Projektmanagements Foto.

This article has 1 comment

  1. Bruno Koch Reply

    Hallo Herr Schmitzberger,

    nachfolgend ein Link zu einem Fensterbank-Einschubsystem für WDVS zur Information.

    Schöne Grüße aus dem Ländle

    Bruno Koch

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